Umsetzung der CSRD-konformen doppelten Wesentlichkeitsanalyse eines Onlinehändlers
Anleitung und Befähigung zur Durchführung der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen der CSRD-Berichterstattung und Durchführung von Klimaszenario- sowie Resilienzanalysen
Branche
Größe
Thema
Der Kunde: Babymarkt
Babymarkt ist ein international tätiger Onlinehändler, spezialisiert auf Produkte rund um Schwangerschaft, Geburt und die frühe Kindheit. Es bietet ein breites Sortiment an Artikeln für werdende und junge Eltern – darunter Kinderwagen, Autositze, Möbel, Pflegeprodukte sowie Spiel- und Freizeitartikel. Neben dem starken E-Commerce-Fokus verfügt das Unternehmen über stationäre Präsenz in ausgewählten Regionen und verfolgt eine wachstumsorientierte Expansionsstrategie im europäischen Markt. Im Mittelpunkt stehen Kundennähe, Markenvielfalt und ein durchdachtes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Unternehmen erzielt einen Jahresumsatz zwischen 150 und 250 Millionen Euro.
Auf einen Blick
Herausforderung
Lösung
Nutzen
Erstmalige Erarbeitung einer Doppelten Wesentlichkeitsanalyse (DWA) nach ESRS als Grundlage für die Erstellung eines CSRD-konformen Nachhaltigkeitsberichts mit einem sehr vielfältigen Produktportfolio, einer internationalen Präsenz und unter zeitlichem Druck.
Durchführung der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse im Sparring- und Workshopformat. Erarbeitung einer Klimarisiko- und einer Resilienzanalyse sowie Vorbereitung der Datenerhebung.
Prüfsichere DWA inklusive Dokumentation und Befähigung zur eigenständigen Durchführung.
Die ganze Story
Welche Herausforderung haben wir gelöst?
Das Unternehmen sah sich erstmals mit den Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) konfrontiert – in einem Kontext, der durch ein breit gefächertes Produkt- und Markenportfolio, eine heterogene Lieferkettenstruktur sowie eine wachstumsorientierte Ausrichtung im europäischen Markt geprägt ist. Hinzu kam ein hoher Zeitdruck: Die wesentlichen Analysen und vorbereitenden Schritte mussten innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen sein, um die Berichtspflichten fristgerecht erfüllen zu können. Es galt, das Unternehmen strukturell, inhaltlich und organisatorisch auf die CSRD-konforme Nachhaltigkeitsberichterstattung vorzubereiten – mit besonderem Blick auf Qualität, Prüfbarkeit und Befähigung.
Wie sind wir im Projekt vorgegangen?
Das Projekt war in drei Module gegliedert: Zunächst wurde die Geschäftsleitung über CSRD-Anforderungen informiert und eine Bestandsaufnahme der Geschäftsprozesse und Wertschöpfungsketten durchgeführt. Im zweiten Modul führten wir die zentrale doppelte Wesentlichkeitsanalyse durch, ergänzt um Klimaszenario- und Resilienzanalysen. Mit einem Konzept zur Stakeholderinvolvierung wurde ein strukturierter Ansatz geschaffen, um relevante Anspruchsgruppen systematisch in die Wesentlichkeitsbewertung einzubinden – und damit die inhaltliche Legitimität und Akzeptanz des Berichts zu stärken. Abschließend wurden alle Ergebnisse in einer prüfbaren Dokumentation zusammengeführt, Schwellenwerte definiert und eine GAP-Analyse mit Datenpunkttabelle erstellt. Der Wirtschaftsprüfer wurde von Beginn an eingebunden, um prüfungsgerechte Standards sicherzustellen. Das strukturierte Vorgehen ermöglichte dem Unternehmen eine vollständige CSRD-konforme Wesentlichkeitsanalyse und schuf eine tragfähige Basis für die weitere Nachhaltigkeitsstrategie.
Wie sieht die Lösung konkret aus?
Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stand die Entwicklung einer belastbaren Grundlage für die CSRD-konforme Nachhaltigkeitsberichterstattung. Gemeinsam mit dem Unternehmen wurde in einem strukturierten Prozess analysiert, priorisiert und dokumentiert – mit dem Ziel, regulatorische Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern strategisch nutzbar zu machen.
Doppelte Wesentlichkeitsanalyse (DWA)
Im Rahmen der Zusammenarbeit wurde eine fundierte doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt, die als belastbare Grundlage für die anstehende CSRD-konforme Nachhaltigkeitsberichterstattung dient. In einem klar strukturierten Prozess wurden gemeinsam mit dem Unternehmen die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen identifiziert, analysiert und bewertet.
Die Impact- und Risikoanalyse erfolgte im Workshop- und Sparringsformat und basierte auf einer systematischen Erfassung potenziell relevanter Themen entlang der Wertschöpfungskette sowie deren Bewertung aus Impact- und finanzieller Wesentlichkeitsperspektive. Die Definition praxisgerechter Schwellenwerte ermöglichte eine nachvollziehbare Eingrenzung auf die finalen Berichtsthemen.
Klimaszenarioanalyse & Resilienzanalyse
Zur vertieften Auseinandersetzung mit klimabezogenen Risiken wurde zusätzlich eine Klimaszenarioanalyse durchgeführt – ein wesentlicher Schritt zur frühzeitigen Risikobewertung.
Ergänzt wurde dies durch eine kompakte Resilienzanalyse, in der auf Basis ausgewählter Zukunftsszenarien zentrale externe Einflussfaktoren analysiert und deren Auswirkungen auf das Geschäftsmodell bewertet wurden. Die Analyse liefert wichtige Erkenntnisse zur Anpassungsfähigkeit des Unternehmens gegenüber gesellschaftlichen und regulatorischen Veränderungen und stärkt die strategische Robustheit und langfristige Planungssicherheit im Nachhaltigkeitskontext.
Strukturelle Handlungsfähigkeit durch regulatorische Einordnung und prüfungstaugliche Dokumentation
Um das interne Verständnis zu fördern und Verantwortlichkeiten zu klären, wurde der Geschäftsleitung ein strukturierter Überblick zu den regulatorischen Rahmenbedingungen der CSRD, der ESRS und der EU-Taxonomie vermittelt. Diese Einordnung ermöglichte es dem Unternehmen, eigene Ressourcen gezielt auf den weiteren Aufbau der Nachhaltigkeitsgovernance auszurichten.
Zum Projektabschluss erhielt das Unternehmen eine prüfungstaugliche Gesamtdokumentation sowie konkrete Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Berichterstattung und zur Vorbereitung auf die kommenden Berichtspflichten.
Welchen Mehrwert hat die Lösung für das Unternehmen?
Durch das Projekt ist das Unternehmen nun nicht nur konform auf die CSRD-Berichtspflicht vorbereitet, sondern wurde auch befähigt, die zugrunde liegenden Analysen künftig eigenständig und systematisch fortzuführen. Die Ergebnisse liefern belastbare Entscheidungsgrundlagen für Nachhaltigkeit, Risiko- und Lieferkettenmanagement – weit über den Bericht hinaus. Die strukturierte Herleitung der wesentlichen Themen, die Bewertung klimabezogener und gesellschaftlicher Risiken sowie die Entwicklung und Analyse von Zukunftsszenarien schaffen eine belastbare Grundlage für nachhaltige Entscheidungsprozesse.
Die intensive Auseinandersetzung mit materiellen ESG-Themen führte zu einer geschärften Risikowahrnehmung – insbesondere im Hinblick auf Transformationsdruck, Lieferkettenabhängigkeiten und regulatorische Entwicklungen. Gleichzeitig wurden die Grundlagen einer belastbaren Nachhaltigkeitsgovernance gelegt, die langfristige Planungssicherheit unterstützt und die Basis für einen wirksamen Nachhaltigkeitsdialog bildet.
Das Unternehmen verfügt nun über fundierte Inhalte, Instrumente und Prozesse, um die Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur gesetzeskonform, sondern auch zielgerichtet im Sinne unternehmerischer Resilienz, Transparenz und Wirkung weiterzuentwickeln.
Das sagt Babymarkt über uns
Dank der fundierten ESRS-Kenntnisse gepaart mit einem klaren Praxisfokus wurde bei uns das Verständnis zu der Berichterstattung weiterentwickelt. Die lösungsorientierte Zusammenarbeit, die durch einen partnerschaftlichen Austausch geprägt war, haben wir besonders geschätzt. Wertvoll waren auch die konkreten und praxisnahen Impulse für einen pragmatischen Ansatz für eine Berichterstattung.
Alina Heindorf (Projektmanagerin)